Dienstag, 25. August 2015

Rezension zu "Olympus Stylus 1s"

Gute Bridgekamera jenseits des Pixelwahns

Die Bridgekamera Stylus 1s ist die erste Olympus, die ich in den Händen hatte. Sonst fotografiere ich eher mit Canon-Kameras (in letzter Zeit vor allem mit der EOS 700d und G7x).
VERARBEITUNG: Die Stylus 1s  ist gut und wertig verarbeitet und wiegt ca. 400 Gramm. Ihr Gewicht spürt man kaum, wenn man sie um den Hals trägt.

BEDIENUNGSANLEITUNG: Eine kurze Anleitung zur Inbetriebnahme der Kamera ist beigelegt, die ausführliche Anleitung kann von der Olympus-Homepage oder von der beigelegten DVD heruntergeladen werden.

BEDIENUNG: Die Standardbedienung ist einfach und ähnelt denen anderer Kameras. Das gilt für Standardaufnahmen, normales Filmen und dem Anschauen von Fotos und Filmen. Will man alle Möglichkeiten der Kamera ausnutzen, muss man sich doch etwas mit der Bedienungsanleitung beschäftigen. Alle Funktionen sind über den Touchscreen, Tasten und diverse Räder ansprechbar.

FUNKTIONSUMFANG:
Die Kamera hat neben den Automatikmodus Sondermodi (auf Programmwählscheibe SCN) wie Porträts, Landschaft, Serienaufnahme, Sport, Nacht, Nacht mit Personen, Sonnenuntergang, Dokumente, Panorama, Feuerwerk, Mehrfachbelichtung und Strand- und Schneeaufnahme. Im Vergleich dazu hat die G7x weder Dokumente, noch Panorama und Mehrfachbelichtung, dafür aber ein HDR-Programm (für Motive mit sehr hellen und sehr dunklen Bereichen), das allerdings nicht viel taugt. Beim Panorama-Programm der Stylus 1s muss man mehrmals ein Foto auslösen und die Kamera jeweils innerhalb eines bestimmten Rahmens verschieben. Gefallen hat mir das Mehrfachbelichtungsprogramm: Hier nimmt man 2 verschiedene Motive auf, die dann übereinander geschoben werden.
Beim Aufnahmemodus ART gibt es die Effekte Pop-Art, Soft Fokus, blasse Farben, weiches Licht, Monochromfilm, Lochkamera, Diorama, Cross-Entwicklung, zartes Sepia, dramatischer Effekt, Gemälde.
Beim Modus A kann man die Blende (F 2.8 bis F 8.0) wählen und die Verschlusszeit wird angepasst, beim Modus S wählt man die Verschlusszeit (1/2000 - 60 s) und die Kamera passt die Blende an, bei Modus M kann beides eingestellt werden.

Es ist möglich, die Seitenverhältnisse der Aufnahmen zu verändern (4:3, 16:9, 1:1, 3:2).

Damit man mit Blitz fotografieren kann, muss man an der linken Seite der Kamera einen Hebel betätigen, der den Blitz hinausschnappen lässt. Bewegen sollte sich das Motiv aber nicht, sonst wird das Bild unscharf.

Die Kamera hat auch einen Selbstauslöser mit unterschiedlichen Auslösezeiten. Fotos können durch Tippen auf dem Touchscreen ausgelöst werden. Auch außermittige Motive kann man durch Antippen auf dem Touchscreen scharf stellen und auslösen. Das funktioniert sehr gut.

Der Touchscreen ist zweifach klappbar: einmal nach unten um vielleicht 45° und einmal ausgeklappt um 90° nach oben. Schaut man durch den Sucher, verschwindet die Anzeige des Bildes vom Touchscreen.

Bei L hat eine Aufnahme etwa 12 Megapixel. Abspeicherung der Bilder ist möglich in JPEC, RAW und JPEC + RAW gleichzeitig.

Mit der Olympus-App kann man per Wi-Fi die Aufnahmen herunterladen (allerdings nur durch einzelnes Anklicken) und die Kamera fernauslösen (hat gut funktioniert mit meinem Samsung Tab 2).
Der Bildstabilisator ist ausgezeichnet: Auch meine 10jährige Tochter, die mit manch anderer Kamera Probleme mit dem Ruhighalten hat, macht mit der Stylus 1s wackelfreie Bilder.

FILMQUALITÄT: Ich habe meine Tochter beim Klavierspiel aufgenommen und mal auf ihre Finger fokussiert und gezoomt. So richtig scharf ist das Bild nicht geworden und der Ton war recht leise. Geräusche, die durch das Zoomen entstanden sein könnten, habe ich nicht wahrnehmen können. Das Filmen ist nicht die Stärke der Stylus 1s.

FOTOQUALITÄT:
Die Kamera macht tolle Bilder in vielen Situation: Landschaft bei Tag, Nacht und Dämmerung, Menschen, Nahaufnahmen von Pflanzen und Tieren. Die Bilder sind sehr detailgenau und kontrastreich mit naturgetreuen Farben. Gefallen hat mir, dass Aufnahmen mit Zoom von Tieren, die sich bewegen, teilweise sehr ansprechend sind. Ansprechend sind auch Fotos ohne Blitz und Stativ bei Dunkelheit in einer normal beleuchteten Wohnung, soweit sich Mensch und Tier nicht oder kaum bewegen. Die Grenzen der Kamera liegen vor allem bei schnellen Bewegungen, Dunkelheit (der eingebaute Blitz ist nicht berauschend) und Gegenlicht.
Insgesamt gefallen mir die Aufnahmen der Stylus 1s gut. Ich habe sie mit Aufnahmen von der G7x in gleichen Aufnahmesituationen verglichen. Ich hatte dabei den Eindruck, dass die G7X etwas besser ist bei Bewegungsaufnahmen und bei Aufnahmen mit schlechteren Lichtverhältnissen, wohingegen die Stylus 1s mich mit ihren Zoom mehr überzeugt hat.

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Das Wichtigste in Kürze:
+ gute Bilder in vielen Situationen (Landschaft, Aufnahmen von Menschen und Tieren)
+ schnelle Reihenaufnahmen (7 Bilder pro Sekunde)
+ guter Zoom für die Klasse
+ Kamera ist gut verarbeitet
+ Touch-AF und -Auslöser
+ einfache Standard-Bedienung
+ Fernauslösung per Handy möglich
+ hat einen Sucher
+Touchscreen nach oben und unten beweglich
o/- Aufnahmen bei schnellen Bewegungen und Dunkelheit
- die Filmaufnahmen sind nicht das Gelbe vom Ei

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FAZIT: Die Stylus 1s ist eine gut verarbeitete Bridgekamera, bei der mich vor allem ihr Zoom erzeugt hat.


5 von 5 Sternen

Beispielbilder:



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